Daiting Song

Teil 1
1. Es ist keine Überraschung, dass die Länder, die in der Nähe von Deutschland sind, im 18. Jahrhundert mit mehr Übersetzungen zu rechnen hatten. Das interessanteste ist, dass die ersten 5 Städte, die die meisten Übersetzungen veröffentlicht haben, nicht in Deutschland liegen.
2. Im 19. Jahrhundert wurde das Buch in vielen italienischen Städten veröffentlicht. Es ist ein Widerspruch, weil Italien zu dieser Zeit das Zentrum des Christentums in Europa darstellte. Ich frage mich, wie die italienischen Leser auf die Themen, die gegen das Christentum sprechen, wie Suizid oder die Liebe zu einer verheirateten Frau, reagierten.
3. Das 20. Jahrhundert ist eine sehr wichtige Periode des Romans. Hier erreichte er seinen Höhepunkt, weil der Roman die meisten Auflagen und Versionen in den meisten Städten verzeichnete. Ich glaube, der Boom galt als ein positives Ergebnis des ersten Weltkrieges. Nach dem Krieg gab es in vielen Gesellschaften massive Veränderungen. Und viele Grenzen sind verschwunden. Wenn man viel Leid im Krieg erfährt, braucht man auch etwas, was gegen die soziale Norm spricht. Das „Werther Fieber“ hat die Länder im Osten und in Südamerika ergänzt, weil ich Städte in China, Iran und Brasilien sehe.
4. Im 21. Jahrhundert fand ein offensichtlicher Rückgang in der Summe der Buchkopien weltweit statt.
5. Es scheint interessant, dass Nordamerika ein Wachstum in den letzten Jahren verzeichnet.
6. Warum ist hier nur die deutsche Kopie aus 1973 mit anderen Übersetzungen verbunden?

Teil 2
Alle drei Übersetzungen, die ich analysierte, sind auf Chinesisch. Die erste Version erschien 10 Jahre nach dem Zusammenbruch der feudalen Dynastie in China. Dies war eine Zeit, in der es keine Freiheit in der Ehe und individuelle Befreiungen gab. Deshalb brauchten die Chinesen ein Buch, worauf sie sich beziehen konnten. Laut Schleiermacher ist eine Übersetzung entweder ein genaues Spiegelbild des Originals, oder eine Version nach der neuen Kultur, die in der Zielsprache verpflanzt wurde. Ich sehe alle drei als etwas im Mittelpunkt der Theorie. Der Übersetzer übertrug den Inhalt allgemein nach dem Original, aber er lokalisierte diese auch etwas. Dann konnten die jungen im damaligen China etwas Mitgefühl entwickeln. Das ist, was eine gute Übersetzung bewirken sollte.

Teil 3
Der Regisseur hat die Geschichte Die Leiden des jungen Werthers direkt mit Goethe dargestellt. Dabei wissen wir nicht genau, wie viel Inhalt des Romans aus Goethes realem Leben stammt oder wie viel das Leben seiner Freunde oder gar die Phantasie die Geschichte mitgeprägt haben.
Der Regisseur hat die meiste Geschichte einfach als Goethes persönliche Geschichte dargestellt. Diese Geschichte kann aber auch anderen Menschen der damaligen Zeiten in Deutschland oder anderen Ländern passiert sein. Und auch nicht nur im damaligen Deutschland, sondern auch in den heutigen Gesellschaften kann man Goethes oder Werthers Leben mitfühlen, da der Film mehrere moderne Elemente dazu gegeben hat. Deswegen war diese Vermischung klug und verständlich.
Dieser Film hat das Bild von Goethe überall verändert. Gerade die Menschen, besonders die Jüngeren der heutigen Gesellschaft, verstehen Goethe als einen weisen, tiefsinnigen aber dennoch langweiligen Mann. Denn sie haben kein Interesse, Goethes Werke zu lesen. Dieser Film gibt ihnen einen neuen Eindruck von Goethe— nämlich einen sportlichen, hübschen, populären und emotionalen jungen Mann, den Alexander Fehling spielen darf. So soll der Film Goethes Werke der „Neuzeit“ etwas näher bringen und Lust geben, sich mit seinen Werken zu beschäftigen.
Es gibt einige Änderungen, die der Regisseur, um die Geschichte der heutigen Zeit anzupassen, vorgenommen hat. Zum Beispiel hatte Goethe in der Realität kein Sex mit Lotte, aber im Film ist der Sex ein wichtiger Teil, der die Handlung der Geschichte ausdrückt, und durch den die intensive Emotion zwischen Goethe und Lotte gezeigt wird. Es ist ein gutes Beispiel, dass eine Übersetzung im Kontext der unterschiedlichen Zeitalter verändern werden musste. Der Sex gilt heutzutage als öffentlich akzeptabler als früher, besonders in Filmen ist es normal und sogar wichtig, um die Handlung und die Geschichte für die Zuschauer interessanter zu machen. Es ist wie Schleiermacher schon geschrieben hat, „Ja unsere eigene Reden müssen wir bisweilen nach einiger Zeit übersetzen“.
Es gibt auch eine gute Veränderung, die der Film mitgebracht hat. In der Realität dauerte es 18 Monaten, bevor Goethe Die Leiden des jungen Werthers geschrieben hat. Aber im Film schreibt Goethe das Werk noch im Gefängnis und wird sofort berühmt. Diese Änderung steht für die Erwartung, nämlich für „den Aufstieg zum Ruhm über Nacht“ in der modernen Gesellschaft.

Teil 4
Ginkgo biloba, auf den Goethe in der ersten Strophe des Gedichtes eingeht, kommt ursprünglich aus dem Osten. Aber jetzt leben die Bäume auch in westlichen Ländern, man findet sie sogar überall auf der Erde. Der Baum allein ist einfach ein Symbol, welches für den „Weltbaum“ steht. Man kann sich aus jeder Ecke der Welt auf das Gedicht und den Baum beziehen, weil er/sie den Baum schon einmal gesehen hat. Deswegen benutzte Goethe den Baum hier mit einer biologisch anlehnenden Absicht. Laut Goethe ist die „Weltliteratur“ ein Medium, durch das sich andere Kulturen und Länder, Dinge aus bestimmten Ländern ohne verständliche Hindernisse, verständlich machen können. Ginkgo biloba, der „Weltbaum“, soll wohl ein gutes und universales Medium spielen.
Die Gedanken, die Goethe gehabt hat, als er das Blatt des Baumes sah,
sind auch universell verständliche Gedanken. Als er das Blatt mit seiner außergewöhnlichen Form betrachtete, wurde ihm bewusst, dass die Form des Blattes für zwei verschiedene Situationen stehen kann. Zum einen kann es Trennung oder den Weg der zwei Seiten nämlich der Individualität bedeuten, oder es kann für Dinge, die zusammen finden und miteinander eine Einheit bilden, stehen.
Auch gibt das Gedicht genug Raum für die Vorstellung, da das Thema nicht nur kulturell, sondern auch persönlich, z.B. für die Liebe, stehen kann. Die Trennung und das Zusammenfinden kann man auch mit dem Thema Liebe interpretieren, nicht nur im Zeitalter, in dem Goethe lebte, sondern auch in dem des jeden Lesers.

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