Im achtzehnten Jahrhundert wurden Die Leiden des jungen Werther von Goethe über Deutschland hinaus in verschiedenen Ländern Westeuropas übersetzt. Im neunzehnten Jahrhundert kommen weitere Übersetzungen hinzu; die meisten davon immer noch in Westeuropa, aber einige jetzt auch in Osteuropa. Über beide Jahrhunderte gibt es bis zu sieben Übersetzungen in einer Sprache, meistens aber nicht mehr als jeweils drei. Im zwanzigsten Jahrhundert kommen die meisten Übersetzungen auf den Markt. Werther wird in Nordamerika, Südamerika, dem Nahen Osten und Asien übersetzt. Im einundzwanzigsten Jahrhundert wird Werther immer noch überall übersetzt. Es wurden zwar bisher weniger Bücher gedruckt, aber es gibt ja immer noch über 80 Jahre bis zum Ende des Jahrhunderts. Bis dahin werden die Zahlen größer. Wenn man die Prozentzahlen über die Jahrhunderte betrachtet und die Regionen, in denen Werther gedruckt wurde, im einzelnen ansieht, kann man sehen, dass überall auf der Welt ungefähr die gleiche Prozentzahl an Büchern in den Regionen jetzt hergestellt wird. Am Anfang des achtzehnten Jahrhunderts war das nicht der Fall. Aber durch die Jahrhunderte hindurch hat es sich so entwickelt. Die Sprache, in die Werther am meisten übersetzt wurde, ist Englisch. Werther wurde auf Englisch in jedem Jahrhundert gedruckt. Italienisch, Französisch und Spanisch waren die nächsten drei Sprachen, die den größten Anteil an Übersetzungen haben. Die Übersetzungen sind oft voneinander übersetzt worden, statt vom Original. Dies zeigt, wie Weltliteratur aufeinander baut, von Sprache zur Sprache durch die ganze Welt.
Die neueren Übersetzungen gehen gegen Schleiermachers Theorie; sie versuchen einen Mittelpunkt zu finden, in dem der Leser und der Schriftsteller sich einander verstehen und aufeinander zukommen. Die Sprache ist modern geschrieben. Werther wird als von einer anderen Generation gezeigt; dies bringt den Leser zum Schriftsteller. Die modernen Wörter im Buch bringen den Schriftsteller zum Leser. Es passiert jetzt genau, woran Schleiermacher nicht glauben konnte: durch die moderne Übersetzung treffen sich Leser und Schriftsteller in der Mitte. Weltliteratur will durch die Übersetzungen alle zusammen bringen; nicht nur durch Sprache, sondern auch durch die Leser und Schriftsteller.
Philipp Stölzls Film „Goethe!“ ist eine romantische Komödie, die die Geschichte von Goethes Leben erzählt. Mit Goethes Leben verbindet Stölzl Inhalte des berühmten Briefromans Die Leiden des Jungen Werther. Er kombiniert Goethes Leben mit dem von Werther, der Hauptfigur in dessen Roman. Zum Beispiel hatte Goethe einen bekannten Freund namens Jerusalem, der Selbstmord beging. In Goethes Briefroman begeht Werther Selbstmord, weil er in jemanden verliebt ist, mit der er nicht zusammen sein kann. Im Film begeht Goethes bester Freund und Mitbewohner Jerusalem Selbstmord aus Liebeskummer. Wie diese Vermischung verarbeitet ist, reflektiert der Rest des Filmes. In diesem Sinne ist die Vermischung auch ein Beispiel von Schleiermachers Übersetzungstheorie: sie bringt den Schriftsteller zur jüngeren Generation. Im Film versteht die jüngere Generation mehr von Goethe durch eine Vermischung von Goethes Leben mit seinem berühmten Roman. Im Film zeigt Stölzl Goethe und Lottes Liebesgeschichte als das Hauptthema, wie sie einander kennenlernen bis zu ihrer Trennung. Im Roman sind die Leiden von Werther Hauptthema, und wie er mit seinem Liebeskummer leben kann. Die jüngere Generation erkennt und mag die Liebesgeschichte; es bringt den Film näher an ihre Lebenserfahrung. Der Film porträtiert den Roman Die Leiden des jungen Werther als ein Stück Weltliteratur. Im Film schreibt Goethe den Roman für Lotte, weil er sie nie mehr sehen kann. Lotte weiß, dass Goethe ein Schriftsteller sein will, also schickt sie den Roman der Presse. Als Goethe wieder nach Hause geht, streiten sich Leute auf der Straße, um seinen Roman in der Buchhandlung zu kaufen. Er wird über Nacht berühmt; alle erkennen ihn, wenn er über die Straße geht. Diese Berühmtheit baut den Wert des Romans auf und weist darauf hin, dass ihn alle in der ganzen Welt lesen wollen und sollen. Dies weist darauf hin, dass Die Leiden des Jungen Werther Weltliteratur ist.
Ginkgo Biloba kann man als ein Symbol der Liebe, und deshalb auch der Weltliteratur, verstehen. Liebe ist universal; es vermischt viele Gefühle zusammen, die alle Menschen spüren können, und bringt verschiedene Leute auf der Erde zusammen. Das meiste vom Gedicht ist im „weiblichen Endreim“ geschrieben: zweisilbig, in der die erste Silbe davon betont ist. Aber ein paar Zeilen sind im „männlichen Endreim“ geschrieben, mit einer betonten Silbe am Ende der Zeile. Zu dieser Zeit schrieben die meisten, entweder in weiblichem oder männlichem Endreim, und Goethes Vermischung kann als eine Verbesserung gesehen werden. Die Liebe bringt auch zwei zusammen, um sie gemeinsam zu verbessern. Goethes Benützung von männlichem und weiblichem Endreim kann mit der Liebe verglichen werden. Der Ginkgo Baum ist zweihäusig, also existiert er als eine weibliche und männliche Pflanze. Dies ist nochmal ein Symbol der Liebe: eine Vermischung von zwei, um sie zu verbessern. Goethe selber interpretierte die Ginkgo Blätter in seinem Gedicht als Symbol der Liebenden und des Lebens. Liebe ist ein berühmtes Thema der Literatur. Da die Weltliteratur aus verschiedenen Ländern und Kulturen stammt und sich verbreitet hat mit demselben Thema von Liebe, verbindet man Ginkgo Biloba mit Weltliteratur. Der Inhalt des Gedichts repräsentiert das Thema von Liebe. Liebe steht als Hauptthema der Weltliteratur. Dieses Gedicht wurde auch überall übersetzt und als Liebesgedicht verstanden. Deshalb kann man Ginkgo Biloba auch als eine Repräsentation von Weltliteratur lesen.