Analysis

Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832) nutzte den Begriff „Weltliteratur“, um zu deuten, dass man etwas über unsere Humanität lernen kann, wenn man die Literatur von anderen Ländern liest. Der Begriff betont den Einfluss und die Verbindlichkeit, die Leute aufeinander haben. Goethe war unglaublich einflussreich, aber es gab auch Denker, die auf ihn selbst eine Auswirkung hatten. Einer dieser Denker war der Philosoph Baruch de Spinoza (1632-1677). Es gibt Meinungsverschiedenheiten darüber, wann Goethe genau Spinoza las, und wie viel Einfluss er auf ihn in unterschiedlichen Phasen seines Lebens hatte. Aber man ist sich einig, dass die Auswirkungen von Spinozas Ideen durch Goethes Leben allmählich steigerten (Brown, 211). Goethe schrieb, dass Spinozas Werk Ethica wichtig für ihn war, besonders die Selbstlosigkeit und Genauigkeit, mit denen er schrieb und dachte. Spinozas Pantheismus hatte auch einen Einfluß auf Goethe. Spinoza argumentierte, dass das Universum und Gott ein und dasselbe seien, und er verkündete die Phrase „Deus sive Natura.“ Das heißt, dass die Natur göttlich und deterministisch ist (Naether, 32). Solche Themen sind in Goethes Roman Die Leiden des jungen Werthers klar. Es gab auch ein Fragment von einem Gedicht, namens Der ewige Jude, in dem sich Spinoza mit dem Jude Ahasver unterhalten solle (Brown, 215).

Den Einfluss von Spinoza kann man auch auf Immanuel Kant (1724-1804) und andere Philosophen des deutschen Idealismus sehen. Kant sah ein, dass es gewisse Probleme mit der Basis seiner Philosophie gab, und dass Spinoza helfen könnte, sie zu lösen (Lange, 12). Kants transzendentaler Idealismus wurde von Johann Gottlieb Fichte (1762-1814) überarbeitet, um sein eigenes Konzept von „Wissenschaftslehre“ zu entwickeln (Breazeale, 2018). Ausschließlich hatte Fichte Einfluss auf einen anderen Denker im Mittelpunkt des deutschen Idealismus. Er heißt Friedrich Wilhelm Joseph Schelling (1775-1854). Schelling betrachtete Fichtes Kritik des kantischen Begriffs „transzendentale Sujet“ in seinem Werk „Vom Ich als Prinzip der Philosophie oder über das Unbedingte im menschlichen Wissen“ (Bowie, 2016). Alle diese Denker waren Zeitgenossen, aber ohne Spinoza hätten sie sehr unterschiedliche Werke geschrieben.

Bibliographie

Bowie, Andrew, “Friedrich Wilhelm Joseph von Schelling”, The Stanford Encyclopedia of Philosophy, 2016. https://plato.stanford.edu/archives/fall2016/entries/schelling

Breazeale, Dan, “Johann Gottlieb Fichte”, The Stanford Encyclopedia of Philosophy, 2018. https://plato.stanford.edu/archives/sum2018/entries/johann-fichte

Brown, P. Hume. “The Youth of Goethe.“ Project Gutenberg, 2006. http://www.gutenberg.org/files/19753/19753-h/19753-h.htm

Naether, Hans. “The Pantheism of Goethe in its Relation to that of Spinoza.” MA (Master of Arts) Thesis, State University of Iowa, 1918. https://ir.uiowa.edu/etd/4084.https://doi.org/10.17077/etd.xi8mcgqv

Lange, Horst. “Goethe and Spinoza: A Reconsideration.” Goethe Yearbook, vol. 18, 2011, pp. 11-33. Project MUSE, doi:10.1353/gyr.2011.0491

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