Analysis

Wilhelm von Humboldt war ein preussischer Philosoph, Sprachforscher und Diplomat. Er wurde am 22.6.1767 in Potsdam geboren und starb am 8.4.1835 im Alter von 67 Jahren in Tegel. Sein jüngerer Bruder, Alexander von Humboldt, war seinerseits ein geachteter Naturforscher und zählt noch heute zu den Mitbegründern der Geographie.

Wilhelm von Humboldt studierte Jura, Klassische Philologie und die Naturwissenschaften an Universitäten in Frankfurt an der Oder und Göttingen. Seine ersten philosophischen Gedanken waren das Resultat einer Reise durch Frankreich, welches kurz zuvor die Französische Revolution erlebt hatte. Zwischen 1802 und 1808 lebte er mit seiner Familie ein Schattendasein als preussischer Botschafter in Rom.

Nach seiner Rückkehr nach Preussen wurde Humboldt zum aktiven Bildungspolitiker. Zu seinen Reformen im deutschen Bildungssystem zählte die Einführung eines dreistufigen Schulsystems, welches weniger das Berufsleben als die Charakterbildung zum Ziel hatte. In diesem Bildungsziel zeigte sich Humboldts positive Einstellung gegenüber den Idealen der Aufklärungsbewegung. Im Jahre 1809 gründete er die Humboldt-Universität zu Berlin.

1810 ernannte der preussische König Humboldt zum Staatsminister und Gesandten zu Österreich. Wie auch schon in Rom wird Humboldts Haus in Wien zu einem gesellschaftlichen Zentrum, in dem viele bedeutende Personen der Zeit (z.b. Klemens von Metternich, der Aussenminister des Österreichischen Kaisertums) verkehrten. Obwohl er an den Friedensverhandlungen der Napoleonischen Kriege teilnahm, hatte er wenig politischen Einfluss auf die Verhandlungen und wurde als „Edelstatist“ und „Aktenträger“ beschrieben. In seinen politikphilosophischen Schriften drückte Humboldt hauptsächlich seine – vermutlich von der Aufklärung geprägten – liberalen Ideen wie Demokratie und Bürgerrechte aus. Seine lautstarke Kritik an den Karlsbader Beschlüssen, welche gegen jene liberale Ideale wirkten, waren schlussendlich der Grund für seine Entlassung aus der Politik im Jahr 1819.

Nach dem Ende seiner politischen Karriere konnte sich Humboldt vollkommen der Linguistik widmen. Bis zu seinem Tod im Jahr 1835 schrieb er über ausländische Sprachen, welche er als Indikatoren für die Eigenschaften einer Menschengruppe sah. In seiner Forschung der nordisch-germanischen Sprache hatte Humboldt auch Kontakt zu Rasmus Rien und Jakob Grimm,zwei weitere bekannte Sprachforscher der Epoche.

Humboldt kommunizierte regelmässig mit seinen Zeitgenossen Friedrich Schiller und Johann Wolfgang von Goethe. Die Partnerschaft zwischen diesen drei Universalgelehrten wird heute als Grundlage der deutschen (Weimarer) Klassik gesehen, was sich auch in der Tatsache, dass die Korrespondenzen zwischen Humboldt, Schiller und Goethe die Kernstücke der Epoche formten, niederschlägt. Alle drei Männer waren von der griechischen Antike fasziniert, und Humboldt und Goethe arbeiteten darüber hinaus als Mitverfasser an Schillers Literaturzeitschrift “Die Horen.” Es steht ausser Frage, dass Humboldt durch seine Freundschaft vor allem Schiller aber auch Goethe nachhaltig beinflusste.

Quellen:

http://www.egs.edu/library/wilhelm-von-humboldt/biography/

http://www.hal.shuttle.de/hal/kgs-w-vh/humboldt/Wilhelm%20von%20Humboldt.pdf

https://www.planet-wissen.de/alltag_gesundheit/lernen/abitur/humboldt.jsp

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